Weizen, Mais, Möhre, Kohl… unsere Kulturpflanzenarten haben eine tausende Jahre lange Geschichte und sind mit dem Sesshaft werden des Menschen verbunden. Erbliche Form- und Farbkombinationen innerhalb jeder Art bilden jeweils eine Sorte. Das gilt nicht nur für Kartoffeln und Äpfel, obwohl bei diesen Arten noch am ehesten ein Bewusstsein für Sorten besteht. Und diese Sorten sind in der Regel Ergebnis von vielen Jahren Kreuzung und Selektion. Immer wieder werden die „am meisten typischen“ und „schönsten“ einzelnen Pflanzen ausgewählt und kommen in die nächste Generation – dabei können die Selektionsziele sehr verschieden sein. Ein Blumenkohl soll beispielsweise schön weiße, gleichmäßig mittelgroße Blumen bilden, einheitlich erntereif werden und gut schmecken. „Das ist jedenfalls bei uns ein wichtiges Kriterium“, erklärt Michael Fleck, Geschäftsführer von Kultursaat, einem Verein für Züchtungsforschung und Kulturpflanzenerhaltung auf biologisch-dynamischer Grundlage. „Denn einerseits ist das Geschmackserlebnis Resultat vieler Einflussgrößen wie Anbau und Züchtung und andererseits ist es für die Kunden ganz unmittelbar. Gerade Biolebensmittel zeigen vielfach noch Vorteile im Geschmack…“, so Fleck weiter.
Fünf bis sechs Pflanzengenerationen sind bei vielen Gemüsen zehn bis zwölf Jahre Züchtungsarbeit – und solche Zeiträume sind in der Entwicklung von neuen Sorten ganz normal. Deshalb startete 2006 die FAIR-BREEDING® Partnerschaft von Naturata International – Gemeinsam Handeln e.V. und Kultursaat e.V. „Wir wollten Sorten, die zum Ökolandbau passen, also ökologisch vermehrt und gezüchtet sind. Außerdem sollen die Gemüsesorten samenfest sein, also keine F1 Hybriden. Von der Monsantoisierung, die seitdem immer stärker geworden ist, wollten wir natürlich auch möglichst weg kommen…“, erklärt Roland Majerus, der das Projekt von Anfang an mitbegleitet. „Der lange Atem hat sich gelohnt, denn jetzt trägt das Projekt auch sichtbar Früchte“, ergänzt Michael Fleck. „Im Laufe der letzten Jahre wurden die samenfesten Neuzüchtungen Nuage, Celiano und Tabiro vom Bundessortenamt zugelassen, und aktuell stehen zwei weitere Kandidaten in der behördlichen Prüfung“. Und jetzt wird es auch für die Verbraucher konkret, freut sich Roland Majerus: „In der Zeit vom 1. bis 31. Oktober können unsere Kunden genau diesen Blumenkohl der Sorte Nuage in unseren Naturata-Läden (die Mitglied bei Naturata International Gemeinsam Handeln e.V. sind und bei FAIR-BREEDING® mitmachen) kaufen“. Beteiligt sind folgende Naturata Läden in: Überlingen, Köln, Bühl, Magdeburg, Halle, Vaihingen-Enz, Siegburg, Recklinghausen und Luxemburg.
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